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Fotoreportagen


Kaschmir
Kabul
Heiligendamm

Kaschmir: gar nichts ist vorbei

Von 1989 bis 2006 tobte ein blutiger Bürgerkrieg im größtenteils indisch regierten Kaschmir-Tal. Es ging um das Recht auf politische Selbstbestimmung. Bis zu 100.000 Menschen kamen dabei schätzungsweise ums Leben. 

Das Jahr 2006 sollte den Umschwung bringen. Die Menschen waren kriegsmüde. Die selbstgesteckten Ziele waren nicht erreicht worden. Stattdessen gab es von Regierungsseite Versprechen von Frieden, Bildung und Wohlstand, denen die Mehrheit der Kaschmiris vertraute.

Doch sie wurden enttäuscht. Der Bildungsstand ist nach wie vor niedrig. Die administrative Korruption erreicht noch immer absurde Ausmaße. Die Chancen auf sozialen Aufstieg sind für den einzelnen Normalbürger gleich null. Die Aussichten für die Jugend des Landes sind düster bis ausweglos.

Und so brodelt es in Kaschmir weiter, allen schönrednerischen Verlautbarungen von Freiheit und Wohlstand zum Trotz. Nur sind es dieses Mal keine Outlaws, sondern ganz normale Jugendliche, die den Kampf gegen den Staat fortführen. 

Afghanistan: Gefahren lauern überall

Mit der Bundeswehr unterwegs.

Seit einiger Zeit eskaliert die Gewalt in Afghanistan drastisch. Attentate und Entführungen durch Taliban und lokale
Stammesgruppen nehmen zu. Zugleich fordern die Lufteinsätze der
Koalitionsstreitkräfte gegen die Extremisten immer mehr zivile Opfer im Südosten des Landes. Zunehmend gerät auch die Bundeswehr in die Zwickmühle zwischen Hilfseinsatz für die einheimische Bevölkerung einerseits und Waffenhilfe für die militärischen
Verbündeten andererseits. In dieser Zwickmühle befindet sich auch jeder einzelne der rund 3000 Bundeswehrsoldaten, die derzeit am Hindukusch stationiert sind. Sie sollen helfen und gleichzeitig Stärke demonstrieren. Eine schwere Mission für die Männer, die in ihrem eigentlichen Leben Elektriker, Bäcker oder Automechaniker sind. Klar, sie werden auf ihren Einsatz vorbereitet, doch der Alltag in Afghanistan
ist hart, und nicht alles lässt sich planen.

Heiligendamm: Drei Tage im Juni

Der G8 Gipfel zwischen Wunsch und  Wirklichkeit

Es hätte doch eigentlich so schön werden sollen. Die Staatschefs der mächtigsten Wirtschaftsnationen zu Gast in Deutschland. Die Welt sollte die Schönheit Mecklenburg-Vorpommerns kennenlernen, der Heimat der Bundeskanzlerin Angela Merkel. 

Den Einheimischen dieser, vom Wirtschaftaufschwung des Ostens verschont gebliebenen, Region um die Hansestadt Rostock wurde ein ökonomischer Schub versprochen. Angekurbelt durch die erhöhte Weltaufmerksamkeit, die mit dem G8 Gipfel einhergehen sollte. Soweit der Plan.

Doch schon bald zeigte sich, dass nicht alle Bürger der Republik zufrieden mit diesem Projekt waren. Die Ausgaben hierfür waren immens. Viele fühlten sich bei der Planung außen vor gelassen, gerade vor Ort, in den Dörfern und Gemeinden um den geplanten Tagungsort Heiligendamm. Gruppen und Bündnisse von G8 und Globalisierungsgegnern übten Fundamentalkritik an dieser exklusiven Veranstaltung im Club der Reichen.

Doch es half alles nichts. Am Ende sorgten knapp 20.000 Polizisten dafür, dass die Gipfelpläne der Bundesregierung in die Tat umgesetzt wurden. Ein großes Pressezentrum wurde hingestellt, das Grand Hotel in Heiligendamm wurde weiträumig abgeriegelt, und auch die Gemeinden Kühlungsborn, Bad Doberan bzw. Wittenbeck waren für ihre Bewohner nur noch eingeschränkt zu erreichen.

Die Polizei sperrte Straßen und kontrollierte. Militante G8 Gegner installierten brennende Barrikaden, während der überwiegende Teil der Demonstranten friedlichen Protest übten. In den Protestcamps wie z.B. dem Camp Reddelich wurden Aktionen zivilen Ungehorsams geplant und initiiert. Die Einheimischen staunten nicht schlecht über die massive Polizeipräsenz und ihrer Rigorosität mit der sie gegen Gipfelgegner vorging.

Zeitgleich fand hinter verschlossenen Türen die große Familienschau der Mächtigen statt, und der angereisten Weltpresse wurde serviert, was positive Schlagzeilen liefern sollte. Nichts wurde unversucht gelassen, um die internationale Journalie für sich einzunehmen, doch so einfach war das nicht. Viele der Kollegen schauten genauer hin. Sie sprachen mit Anwohnern und Gegnern. Sie besuchten Demonstrationen und erlebten teils Repression am eigenen Leib.

Und als nach drei Tagen der Spuk wieder vorüber war, zogen Bundesregierung, Medien und Gegner ganz unterschiedliche Bilanzen des Gipfels. Nur für die Einheimischen hatte sich im Grunde genommen gar nichts verändert. Der wirtschaftliche Aufschwung folgte nicht in der gewünschten Form. Die Arbeitslosenquote blieb nach wie vor überdurchschnittlich hoch. Und am Ende waren sie von dem ganzen Event vor ihrer Haustüre ausgesperrt geblieben.